ein Lungensequester - Was ist das?

1. Definition

Lungengewebe, das über keine Funktion verfügt und nicht an den Tracheobronchialbaum angeschlossen ist, wird als Lungensequester bezeichnet.

 

2. Formen

Man unterscheidet intralobäre (in der Lunge) von extralobären (außerhalb des funktionellen Lungenparenchyms liegende) Lungensequester. Drei von vier Lungensequestern befinden sich intrapulmonal. Die intralobären Sequester finden sich vor allem in den Unterlappen, die extralobären Sequester sind vor allem links basal lokalisiert.

 

3. Ätiopathogenese

Intra- und extralobäre Lungensequester können als kongenitale Fehlbildungen auftreten. Als kongenitale Fehlbildung sind sie entweder aus einer akzessorischen Lungenknospe entstanden oder beruhen auf einem oder mehreren akzessorischen Gefäßen, die sich an das Lungenparenchym angeschlossen haben.

 

Rezidivierende pulmonale Infektionen können ebenfalls zur Entwicklung von intralobären Lungensequestern führen.

 

4. Klinik

In vielen Fällen verursachen die Sequester keinerlei Beschwerden. Es ist jedoch möglich, dass sie die Ursache einer Hämoptoe oder die Ursache rezidivierender pulmonaler Infektionen sind.

 

Wenn die zuführenden Gefäße sehr groß sind, besteht die Gefahr der Entwicklung einer Herzinsuffizienz im Neugeborenenalter.

 

5. Diagnostik

Intrapulmonale Sequester lassen sich auf einem Röntgenbild nachweisen. Die extralobären Sequester werden häufig zufällig entdeckt. Die Diagnose kann mittels eines MRTs, eines CTs, einer Angiographie oder eines Dopplers gestellt werden.

 

Wenn die zuführenden Gefäße sehr groß sind, hört man bei der Auskultation des Thorax ein Strömungsgeräusch.

 

6. Therapie

Bei einem intrapulmonalen Sequester erfolgt ein Verschluss der zuführenden Gefäße, bei sehr großen Sequestern auch eine Lobektomie, die extrapulmonalen Sequester werden reseziert.

 

7. Prognose

Die Prognose ist gut.

 

 

(Quelle: DocCheck® Flexikon)